Sonntag, 7. Februar 2010

Behinderte überall

Immer wieder bekommt Zhang Besuch aus der Heimat.
Wie viele Menschen, die ins Ausland reisen, können auch die meisten seiner Besucher, keinen rechten Geschmack an der fremden, deutschen Küche finden und behaupten, dass ihnen die Speisen nicht gut bekämen.
Doch zum Glück ist Zhang Chinese, was seine Ehre und das Leben seiner Gäste rettet. Denn egal, wohin er sie in Deutschland oder Europa führt, überall gibt es chinesische Restaurants und Schnellimbisse. Es kommt ihm manchmal wie ein dichtes Netz von Apotheken vor, das seine Gäste mit lebenswichtigen Präparaten versorgt.
Apropos Apotheken, was Zhangs Gästen immer wieder auffällt, sind die vielen behinderten Menschen, die sie in Deutschland auf der Straße sehen. Dort ein Blinder, der an der Ampel steht, dort ein Rollstuhlfahrer, der in den Bus einsteigt, hier eine alte Dame mit Laufhilfe und drüben eine Gruppe behinderter Kinder auf einem Ausflug.
"In Deutschland gibt es aber viele Behinderte!", murmeln sie ihm dann erstaunt zu.
Am Anfang war Zhang selbst überrascht über diese Entdeckung, denn in der Tat sieht man nirgendwo in China auch nur annähernd so viele Behinderte wie an einem ganz gewöhnlichen Tag auf einer deutschen Straße. "Aber klar", dachte er sich als er eine Weile über den Gedanken gegrübelt hatte, "in China ist kaum ein Behinderter so lebensmüde, sich auf die Straße zu wagen." Die Infrastruktur erlaubt es Menschen mit Einschränkungen einfach überhaupt nicht, das Haus zu verlassen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Naja, ob das alles so richtig ist..

Roxana aus Venezuela hat gesagt…

Komisch, eine Bekannte aus Portugal hatte den gleichen Kommentar gemacht, als sie zu Besuch war: "Es gibt so viele Behinderte in Deutschland". Meine Gedanken gingen in der gleichen Richtung als Zhangs.

Anonym hat gesagt…

Danke sehr. Der Artikel ist recht interessant und wird gut umschrieben. Sehr informativer blog.