Samstag, 5. Juni 2010

Keine Geduld mehr

Wenn sie einmal wieder für ein paar Wochen zu Hause in Brasilien ist, merkt Luiza, dass sie schon sehr lange in Deutschland ist: Sie hat keine Geduld mehr.
Alles kommt ihr unendlich langsam vor. Zumal ihr Heimatort am Meer liegt und die Menschen sich hier im langsamen Rhythmus der Wogen bewegen.
Besonders deutlich wird es ihr jedes Mal, wenn sie im Supermarkt in der Schlange steht. Es bewegt sich nichts. Zumindest nicht nach vorne. Die einzige größere Bewegung findet allenfalls statt, wenn die gesamte Schlange sich nach links bewegt - weil der Computer der einen Kasse ausgefallen ist.
Nervös reckt sie den Hals nach vorne, um zu schauen, was an der Kasse passiert. Anstelle zu ben quatscht dort die Verkäuferin mit der Kundin und hat noch nicht einmal angefangen, die Preise in die Kasse zu tippen!
Auch wenn sie mit den Füßen wippt, so bleibt Luiza dennoch ruhig, denn sie weiß, sie braucht etwa eine Woche, um sich an den Rhythmus zu gewöhnen und sich dann mit allen anderen wie eine ruhige Woge im Meer wiegen.

Keine Kommentare: