Mittwoch, 11. August 2010

Hightech-Sportler

Die manchmal widersprüchliche Art der Deutschen im Umgang mit Geld war eine der ersten Sachen, die Roxana in Deutschland auffiel.
So bemerkte sie, dass die Deutschen immer darauf zu achten schienen, nicht zu viel für ein Essen auszugeben oder gerne von einem Schuhgeschäft zum nächsten liefen, um endlich eine Schnäppchen zu erjagen. Man zeigte sich sparsam.
Doch gab es Umstände, unter denen die Deutschen all ihre Gedanken ans Kostenbewusstsein über Bord geworfen zu haben schienen.
Eine solches Beispiel fand sich beim Thema Sport - bei Sportbekleidung und Sportgeräten.
Hier konnte das Material gar nicht gut genug sein und selbst totale Amateure und Gelegenheitsportler gaben sich mit nicht weniger als dem Besten zufrieden.
Ohne große Gedanken wurden 2000 Euro für ein Rennrad bezahlt, und die Uhr fürs Radfahren konnte ohne Puls-, Höhen-, Geschwindigkeits- und Trittzahlmesser mit integriertem Kompass und GPS nicht auskommen.
Die Kleidung spiegelte stets das Neueste was Sport- und Weltraumforschung hervorgebracht hatten: völlig undeutsch bunte Kleidung aus isolierendem, schweißabweisendem, winddichtem, regenfestem, atmungsaktivem, aerodynamischem Polyester.
Es schien, als erlaube erst diese teure Hightech-Spezialausrüstung den Deutschen das Betreiben eines Sportes.

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