Montag, 24. August 2009

Die Autobahn im Wald

Decebal war noch nicht lange in Deutschland. Nachdem er 18 Jahre in Rumänien gelebt hatte, lief er die ersten Wochen mit großen Augen durch Deutschland.
Was ihm am meisten beeindruckte, waren die Autobahnen.
Nein, nicht die vielen Autos, die vielen Mercedes oder der perfekte Belag. Was Decebal faszinierte, waren die endlosen Wälder, durch die hindurch die Autobahnen geschlagen waren. Egal wohin sie fuhren, stets sah Decebal links und rechts der Autobahn dichte Baumreihen stehen.
Welch endlose Wälder musste Deutschland haben? Nicht wie diese rumänischen Wälder, die er kannte - Wälder, die immer wieder von Kartoffeläckern und Dörfern unterbrochen wurden.
Es dauerte eine Weile und etliche Ausfahrten, bis er begriff: Deutschland hatte ihn an der Nase herum geführt. Meist waren es keine Wälder, durch die die Autobahnen führten. Es waren lediglich auf beiden Seiten Bäume und Sträucher als Sicht- und Schallschutz gepflanzt worden.
"Potemkinsche Forste", dachte er und fühlte sich gleich ein Stück mehr zu Hause.

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