Montag, 3. August 2009

Arme Leute

Als Naokos Mutter sie das erste Mal in Deutschland besuchte, reisten die beiden per Zug durch Deutschland.
Immer wieder sahen sie auf ihren Fahrten durchs Land Grundstücke mit kleinen Häusern am Rande der Gleise. Irgendwann schließlich fragte die Mutter Naoko, wer denn in diesen Häusern wohne. Naoko hatte keine Ahnung, und so sagte sie ihrer Mutter das für sie Naheliegenste: "Vermutlich arme Leute".
Doch je länger sie darüber nachdachte, und je mehr Häuser sie sah, desto unwahrscheinlicher kam ihre ihre Theorie vor, sahen die Häuser und Gärten doch alle sehr gepflegt aus.
Es dauerte noch eine Weile, bis sie von einem Deutschen erfuhr, dass es sich nicht um Slums entlang Gleise, sondern um Schrebergärten handelte.
Doch wie sollte sie auch auf diese Idee kommen? Zwar gibt es in Japan viele Familien, die ihr eigenes Reisfeld haben, allerdings liegt dies vor der Stadt, hat weder Hütte noch Gartenzwerge, und niemand kommt auf die Idee, sich sonntags zum Grillen mit Freunden vors Reisfeld zu setzen.

1 Kommentar:

C N Heidelberg hat gesagt…

Many of my visitors get the same impression and ask me who lives in the "shantytowns"!! :D